Der Ober-Ramstädter Narrhallaverein trauert um einen seiner fähigsten Bütten- und Bühnenrepräsentanten seit Gründung des Vereins.Heini fand den Weg zu seinem ONV am
1.2.1964! Schon bald stellte sich heraus, welches Fastnachttalent in unserem Heini schlummerte. In etlichen Einzelvorträgen brillierte unser Heini mit seiner eigenen Ausdrucksweise in
Owweremschder Dialekt und seiner fantastischen Mimik!
Doch schon bald entdeckte Heini sein Talent und Begabung für Zwiegespräche. Unvergessen seine Auftritte mit Alma Lautenschläger als streitbares Ehepaar!
Von 1972 bis zur Kampagne 2012 mit Unterbrechungen, zusammen mit unserem jetzigen 2. Vorsitzenden Karl-Heinz Prietz als Heiner und Karl, Texte aus der eigenen
Feder. Dess woar de Brüller! Bei den früher üblichen Vorspielen und Zwischenspielen war Heini natürlich auch immer erfolgreich dabei. Nicht zu vergessen die Auftritte Heinis im Männerballett. Von
der Kampagne 1974 bis 1980 fungierte Heini Gunkel als Sitzungspräsident im Elferrat vom ONV. Aber seine wahre Liebe war und blieb die Bütt!
Von 1999 bis 2012 woar de Gunkel’s Heini zudem de Protokoller mimm große Buch! Zusätzlich zu den Auftritten in Ober-Ramstadt trat Heini auch zusammen mit seinem Partner und Freund Heinz Huy im
Zwiegespräch als einer der Hauptattraktionen bei den Sitzungen der TG Traisa über mehr als zwei Jahrzehnte auf.
Im Jahr 1986 wurde Heini Gunkel als Nachfolger vom ONV-Gründungsmitglied Willi Rodenhäuser, genannt de Deärrabbel, zum ersten Vorsitzenden des ONV gewählt. Dieses Amt begleitete er bis zum Jahr 2010, als sein Schwiegersohn Michael Leder sein Wunschnachfolger als Vorsitzender wurde. Heini wurde Ehrenvereinspräsident. Vor seiner Zeit als Vorsitzender war er auch etliche Jahre der 2. Vorsitzende des Vereins.
Ein besonderer Coup gelang Heini im Jahr 1989 bei einem Thekengespräch mit damals noch jungen, aktiven Männern:
“Horschdemol, ehr dudd doch gärn unn aach gut singe, wie wers doann woann ehr eich zamme deht zu ner Gesangsgrupp?? Do breischde mer nedd immer Fremme, orrä welche vunn auswärts, fer deier Geld ze holle .“
Und siehe aus Heini’s Idee und Vorschlag gründete sich eine der erfolgreichsten Männergesangsgruppen der Fastnacht im ganzen Umkreis:
“DIE BATSCHKAPPE“!!!
Während seiner Amtszeit als Vorsitzender fand auch Ober-Ramstadts erster Rathaussturm statt!
Auch die Einführung der wohl beliebtesten Neujahrsempfänge Südhessens bei unserem ONV entstanden in der Verantwortungszeit von Heini.
Heini Gunkel war auch der Verfasser von vielen, vielen Vorträgen, Zwiegesprächen, Protokollen und Kerbreden.
Durch seine Vorliebe für die Zwiegespräche brachte Heini, Jutta Ritzert & Andrea Sann und danach Rita Braun & Andrea Sann auf die närrische Bühne, die mit seinen Texten jahrelang mehr als erfolgreich waren.
1995/96 gab es Zwiegespräche von Heini mit Sabine Röhl! Auch spielte er in Theaterstücken aus der Feder vom Deärrabbel mit!
Seinen überaus großen Erfolg in der Fastnachtsgeschichte unserer Heimatstadt, verdankte Heini auch seinem sehr guten Verhältnis zu allen Generationen von Aktiven. Besonders die Ideen der Jungen
hatten es Ihm angetan und er hatte immer ein offenes Ohr für Sie und die Umsetzung Ihrer Vorschläge. So fand auch eine Neufindung der Garden statt, nachdem die damaligen Gardemädchen meuterten
und aufhörten. Spontan fand Heini mit Uschi Kleine und ihren SKG-Girls einen mehr als adäquaten Ersatz. Und so formierten sich wieder eigene Spitzengarden und Tanzgruppen.
Ein Neuland betrat Heini Gunkel mit seinem ONV bei der Gründung der Straßenkerb, zusammen mit den Fussballern der SKG (heute FCO). Spontan sagte Heini für den ONV zu, trotz vielleicht hohem Risiko. Doch der Erfolg der Kerb der letzten Jahre rechtfertigte seine Entscheidung. (Folglich: Ohne Gunkel’s Heini koa Strossekerb).
Besonders zeichnete Heini sein phänomenales Namens- und Personengedächtnis aller befreundeten Fastnachter im ganzen Umkreis aus. De Heini hodd se all gekennt!!
Ein sehr freundschaftliches Verhältnis verband unser Heini auch mit Sepp Gußmann. Selbst nach der Trennung von der Kapelle Gußmann und einer preiswerteren Neuverpflichtung, wurden die Freundesbande mit Sepp aufrecht gehalten und gepflegt. Das besonders gute Verhältnis von Heini zum Brauhaus Grohe kam und kommt noch heute unserem Verein zugute. (Siehe Braumeister Stefan Goschier als Ehrenmützenträger).
Für seine Lebensleistung in seinem Verein wurde Heini Gunkel im Jahre 2013 mit der Ehrenmütze des ONV ausgezeichnet. Natürlich kamen in den vielen Jahren auch Ehrungen und Auszeichnungen von der IG Mittelrheinischer Karneval und dem Bund Europäischer Narren in den höchsten Klassen dazu.
Nicht unerwähnt bleibt die Umfunktionierung des Party-Raumes im Hause Gunkel zur „Narrenklause“, Unterkunft und räumliche Heimat des ONV seit dem Jahre 1974!!
Dass Heini Gunkel in unserem Verein eine Riesenlücke hinterlässt ist selbstverständlich.
Ihm zu Ehren sind die Komitee-Mitglieder zu der Trauerfeier in Ihren blauen Jacken erschienen. Das Lieblingskleidungsstück, welches auch Heini auf seiner letzten Reise trägt.
Heini wird seinen ONV im Narrenhimmel bei „Gott Jokus“ (Abteilungsleiter Fastnacht von Petrus) immer wohlwollend und auch kritisch im Auge behalten. Dies soll alle Aktiven im ONV beflügeln auch in Zukunft in Heini’s Interesse weiter zu arbeiten und die große Fastnachtskultur in Ober-Ramstadt aufrecht zu halten.
Lieber Heini mach’s gut mit einem ruhigen dreifachen ORA ORA ORA !!
Ruhe in Frieden
Tschüss und Guure - Dein ONV